Schlachtung

Der Moment der Betäubung/Schlachtung ist wohl der sensibelste Moment in einer Beziehung zwischen Nutztier und Mensch.

Diese Momente begleiten Norbert Hackl schon seit seiner Jugendzeit, wo am elterlichen Hof das eine oder andere Schwein zur Eigenversorgung nach alter Tradition geschlachtet wurde.

"Wer, wenn nicht der Bauer selbst, sollte diese wichtige und sensible Tätigkeit verüben?"  So stellte sich Norbert Hackl immer selbst dieser Verantwortung.

Und immer wieder erkannte er, dass das Töten von Tieren niemals ein positiver Aspekt sein kann. Es ist immer mit negativen Gefühlen verbunden.

Daher ist es das Ziel des Labonca-Bauern, diesen Moment für Tier UND Mensch in deren Empfindung zumindest NEUTRAL zu gestalten.

Betäuben in einer angstfreien Situation - das ist das Ziel des Labonca Biohofes im Weideschlachthaus.

Nachdem es für Norbert Hackl leider aus gesetzlichen Gründen nicht möglich war, direkt auf den Weiden zu schlachten (EU-Schlachthygieneverordnung), drehte er den "Spieß" einfach um und holte die Weide zum Schlachthaus!

Ein Gedanke, der leider selten bis gar nicht verbreitet ist und daher "revolutionär" ist - obwohl es das Natürlichste sein könnte.

Zudem ist der Moment der Betäubung nicht nur aus Sicht des Tierwohles wichtig, es ist auch der entscheidende Moment in dem sich die Fleischqualität durch die Vermeidung von Stress deutlich verbessert bzw. erhalten bleibt!

Ein Tier kann in der schönsten Idylle gelebt haben, aber wenn es bei der Betäubung unter Stress gestanden ist, ist das Fleisch von schlechterer Qualität, lässt mehr Saft und die Haltbarkeit beträgt nur wenige Tage.

Bei stressfreier Betäubung jedoch wird diese einzigartige Qualtität, die durch eine Freilandhaltung entstanden ist, auch mit in die Phase der Fleischreifung genommen.

Durch die angstfreie Situation kann sich die notwendige Reifung des Schlachtkörpers so entwickeln wie es die Natur vorgesehen hat.

Mikroorganismen (Milchsäurebakterien) finden eine optimale Umgebung vor und sind für die opitmale Fleischreife verantwortlich.

Dadurch können wir unserem Fleisch getrost eine Haltbarkeit von 14 Tagen (oder auch mehr) geben.

Da ist es dann besonders zart, saftig, mürbe und der Genuß - ein absolutes Highlight!

 

Wie wird geschlachtet?

In unserem Weideschlachthaus-System ist vorgesehen, dass alle Tiere die geschlachtet werden solange zuvor auf der ans Schlachthaus angrenzenden Weide sind, bis sie angstfrei in ihren täglichen Futterbereich gehen, der auch zugleich der Betäubungsbereich ist.

Dieser Bereich ist das "Nadelöhr" des Betriebes. Dort treffen die unterschiedlichsten - wohl fast
konträrsten - Anforderungen aufeinander:

Für die Tierhaltung: Offener, heller  Bereich, befestigt, mit Fütterungsvorrichtung und Abgrenzungen.

Für die EU-Schlachthygieneverordnung: Ein von leicht zu reinigenden und desinfizierbaren Wänden umgebener Raum mit Decke und befestigtem, reinigbarem und desinfizierbarem Boden.

Eine sehr schwierige Gradwanderung, die wir hier in Zusammenarbeit mit der Veterinärbehörde zufriedenstellend umgesetzt haben.

In diesem Bereich findet dann die Betäubung  - und im angrenzenden Schlachtraum (nur durch ein grosses Rolltor getrennt) - die Entblutung statt.

 

"Ab diesem Moment wurde das Leben des Tieres gegeben, um unser Leben zu nähren. Das nennen wir LebensMITTEL. Dessen sollten wir Menschen uns immer bewusst sein!"

(Zitat Norbert Hackl)